WIE SOLL ICH MICH ENTSCHEIDEN?

„… oft sind es nicht nur die kleinen Entscheidungen, sondern gerade die großen, die mir meinen Proviant im Rucksack in guter Erinnerung halten und hin- und wieder zum Gebrauch anregen.“

Seminarbericht von Bianca

Das Seminarthema sprach mich an und reihte sich wie eine weitere Perle an die Kette meiner bisherigen Seminarerfahrungen im Zentrum für Erneuerung.

“Am Anfang war das Wort” Zu Beginn erhielten alle Teilnehmer einen Bibelvers. Für mich ist das ein wertvoller Einstieg in ein Seminar, egal zu welchem Thema ich aufgebrochen bin. Jesus ist der Anfang. Mein Bibelvers hatte einen fett gedruckten, markierten Teil: “ICH WILL”.

Das berührte mich, weil Gott eine Entscheidung getroffen und sie ausgedrückt hat. Durch den Bibelvers persönlich angesprochen und eingeladen, war es ein Leichtes zu IHM zu kommen im Lobpreis. Als Hans mit dem Thema des Seminars anfing und eine Frage stellte, waren wir direkt beim Kern der Sache und unvermutet tief im Thema. Durch die Reihe ging ein Raunen. “Ist Entscheiden für mich eher eine Zumutung oder eine Erlaubnis?“ Ich dachte an diverse Erfahrungen, an schöne und unschöne.

Die nächste Frage riss mich aus meinen Gedanken. “Was hat meine Entscheidung mit meinem Selbstwert zu tun?“ Ich merkte wie vielschichtig ein Thema sein kann und wie sehr es mich betrifft.

Der rege Austausch mit den Anderen war sehr gut und die Atmosphäre erwartungsvoll, gespannt, neugierig auf das, was folgen würde. Die Aussagen, Impulse, Hilfestellungen gaben mir zu denken, brachten mich zum Lachen und manchmal auch zum Weinen. Für gemeinsamen Erfahrungsaustausch, Zwischenfragen, Nachfragen war immer Platz, trotz des reichen Inhalts dieses Seminarrucksacks. Den bekamen wir wie einen Proviantkorb zur Wegzehrung für die weitere Lebensstrecke gereicht.

Meine bisherigen Seminarthemen und deren Proviant kamen mir in Erinnerung und wurden jetzt ergänzt und bereichert. Die Perlenkette strahlte vor meinem inneren Auge auf und erzeugte Dankbarkeit für das umfassende Angebot, das ich im Laufe der Zeit wahrnehmen durfte.

Das Seminar “Nein sagen”, das ich vier Monate zuvor besuchte, leuchtete hell. Meine Entscheidung für eine Sache, bedeutet ja immer auch nein zu anderen Sachen. Und auch die Frage nach dem Selbstwert brachte Erinnerungen an das Seminar “Minderwertigkeit überwinden” zum Strahlen.

Ich hatte viele Gelegenheiten in der Zwischenzeit, die Inhalte der einzelnen Seminare anzuwenden und mich für das eine oder andere zu entscheiden. “Wie soll ich mich entscheiden?” war fast wie der krönende Abschluss des bereits Erlernten. Zu meinen Ressourcen, meinem Proviant, kamen nun auch Ermutigungen wie Vitamine, die mich stärk(t)en, zum Beispiel “Gott weiß, dass ich in meiner Wahlfreiheit auch falsche Entscheidungen treffe und kann damit umgehen!”,Hintergrundwissen wie die Basiskost an Brot, z.B. “Wie habe ich gelernt, Entscheidungen zu treffen? Was spielte dabei in meinem bisherigen Leben eine Rolle? Und was mache ich heute damit? Bleibe ich bei dem Erlernten oder lerne ich etwas Neues?“, reichhaltige Hilfestellungen zum Thema wie der passende Aufschnitt zum Brot, z.B. “Für- und Wider-Methode, Entscheidungs-Mind-Map, Präferenzmatrix“ und so weiter.

Bei diesem Angebot blieb ich nicht hungrig. Das galt auch für die bewährte Küche zum Mittagessen und Kaffee. Ein Privileg, das ich sehr schätzte, war das gemeinsame Essen mit allen Teilnehmer/innen.

Wie ging ́s nach dem Seminar weiter?

Es vergeht kein Tag, an dem ich keine Entscheidungen treffe. Und oft sind es nicht nur die kleinen Entscheidungen, sondern gerade die großen, die mir meinen Proviant im Rucksack in guter Erinnerung halten und hin- und wieder zum Gebrauch anregen. Zum Beispiel bei der Urlaubsplanung für den Jahresurlaub (Schottlandrundreise oder Hilfseinsatz in Afrika?) oder schlicht bei der Gestaltung eines freien Tages.

 

Das Seminar hat mich ermutigt, Entscheidungen weniger als Zumutung, sondern mehr als Erlaubnis zu sehen. Ich darf mich entscheiden! Darin liegt für mich auch die Wertschätzung eines Gottes, der selbst Entscheidungen trifft und sagt: “ICH WILL” und der mich nach SEINEM Bild geschaffen hat. Es hat mir nicht nur Freude gemacht, diesen Tag im “Zentrum für Erneuerung – Maranata” zu verbringen, sondern mich reich beschenkt.